Eine Zukunft für die Villa Knagge

Denkmalschutz in Wildeshausen

Quelle: Weser Kurier, vom 11.06.2020, Autor: Martin Siemer

Wildeshausen. Der Wildeshauser Investor Helmut Müller hat das denkmalgeschütztes Gebäude in der Kreisstadt gekauft. Er sieht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, hat aber noch keine konkreten Pläne.

Der Neubesitzer Helmut Müller kann sich vorstellen, dass die Villa Knagge einmal als Haus der Gilde oder der Wache genutzt wird oder als Haus der Musik. (INGO MöLLERS)

Sie war ein wahres Schmuckstück unter den Gebäuden der Stadt Wildeshausen. Heute ist sie ein baufälliges Stück Wildeshauser Geschichte. Doch der Villa Knagge scheint eine Zukunft beschieden. Der Wildeshauser Helmut Müller, Inhaber von Müller Wohnbau, hat das Gebäude samt Liegenschaft von der Stiftung Johanneum als Privatmann erworben.

Am vergangenen Montag wurde bei einem Notar unter Dachund Fach gebracht und der entsprechende Kaufvertrag mit Vertretern der Stiftung, der Kirchengemeinde St.-Peter Wildeshausen und Müller unterzeichnet. Der Erhalt der Villa Knagge als Baudenkmal ist darin vertraglich abgesichert.

„Ich freue mich sehr über diesen Vertragsabschluss. Er ist ein wichtiger Meilenstein dafür, dass die 1852 von Kaufmann Johannes L. Knagge erbaute Villa als Denkmal für Wildeshausen erhalten bleibt“, erklärt Bernhard Kramer, Provisor der Kirchengemeinde St. Peter. „Mich stimmt froh, dass es voraussichtlich eine öffentliche Nutzung des Baudenkmals geben wird. Jetzt sind die Stadt Wildeshausen und der Landkreis Oldenburg gefordert, dieses Projekt zu unterstützen, damit bald wieder Leben in die Villa Knagge einziehen kann“, ergänzte Herbert Weitz, Vorsitzender der Stiftung Johanneum.

Mehr zum ThemaVilla Knagge in WildeshausenTeure Wiederbelebung der Villa Knagge

Nordmann will den denkmalgeschützten Gebäudekomplex in ein Braugasthaus umwandeln. Die Kosten für ...

 mehr »

Helmut Müller sieht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, hat selbst aber noch keine konkreten Vorstellungen. „Zunächst ist es wichtig, dass das Gebäude erhalten bleibt“, sagte er im Gespräch mit dem DELMENHORSTER KURIER. Müller kann sich aber vorstellen, dass die Villa mit ihren rund 500 Quadratmetern Nutzfläche als Haus der Gilde oder der Wache genutzt wird oder als Haus der Musik. Auch könnte ein Gesellschaftshaus mit Café, ein Bürgerhaus oder ein Vereinstreff entstehen.

Müller sieht ferner die Möglichkeit, das Urgeschichtliche Zentrum (UZW) dort unterzubringen: „Das UZW ist ja im Rahmen des Projektes Zukunft Stadtgrün im alten Feuerwehrhaus geplant. Die Stadt muss das finanziell aber auch umsetzen können.“ Die Villa Knagge würde entsprechenden Raum für das UZW bieten und gleichzeitig auch für den Bürger- und Gesichtsverein, den Verkehrsverein und möglicherweise auch für den Zweckverband Naturpark Wildeshauser Geest, der ja unter anderem die Route der Megalithkultur mit den Großsteingräbern in Kleinenkneten und der Glaner Braut betreut.

Helmut Müller hat bereits die Stadt Wildeshausen und den Landkreis Oldenburg angeschrieben und um finanzielle Förderung geworben. Der Rat der Stadt hatte für eine frühere Idee, in der Villa Knagge ein Braugasthaus zu errichten, einen Zuschuss in Höhe von 80 000 Euro zugesagt. Das Interesse des Rates lag dabei auf dem Erhalt der alten Bausubstanz.

Mehr zum ThemaNeue Gastronomie in WildeshausenVilla Knagge soll Braugasthaus werden

Die Firma Nordmann möchte der katholischen Kirche das Anwesen an der Ahlhorner Straße abkaufen und ...

 mehr »

Neben der Villa Knagge befindet sich auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück noch ein Seminarhaus mit einer Nutzfläche von 300 Quadratmetern. Dieses wurde bislang von der Volkshochschule Wildeshausen genutzt. „Das Seminarhaus wurde vor etwa zehn Jahren grundlegend saniert und befindet sich in einem entsprechend gute Zustand“, erklärt Müller. Dagegen sei das alte Gärtnerhaus, welches ebenfalls zum Ensemble gehört, auf jeden Fall sanierungsbedürftig. So wie die Villa selbst auch.

Helmut Müller will sich jetzt zunächst mit der Denkmalschutzbehörde des Landkreises Oldenburg abstimmen und die zwingend notwendigen Sanierungsmaßnahmen festlegen: „Mir ist wichtig, dass mein Vorhaben von allen Seiten und Institutionen mitgetragen wird.“ Damit sich auch die Wildeshauser Bürger mit Ideen einbringen können, plant Müller einen „Tag der offenen Tür“, wo er das Sanierungskonzept vorstellen möchte. Seit 1973 war die Stiftung Johanneum über einen Erbpachtvertrag mit der Kirchengemeinde St.-Peter Besitzerin der Immobilien. Die Villa war über lange Jahre an den Landkreis Oldenburg vermietet.

Hier waren unter anderem der Verein „Brücke“, die Psychologische Beratungsstelle sowie der Betreuungsverein Oldenburg-Land untergebracht. Die Stiftung hatte sich aber offenkundig nicht im notwendigen Maß um den Erhalt der Bausubtanz gekümmert. Seit September 2016 steht das Hauptgebäude leer, abgesichert durch einen Bauzaun. Ein Sanierungsstau von rund zwei Millionen Euro wurde bei dem angedachten Projekt der Getränkegruppe Nordmann diagnostiziert, die auf dem Areal ein Braugasthaus einrichten wollte. Dieses Vorhaben platzte jedoch im November 2019. Mit dem Kauf durch Helmut Müller könnte die Geschichte der Villa Knagge nun weitergehen.

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

der Kassenärztlichen Vereinigung Telefon 116 117

Seite aufrufen

Die nächsten Vorträge/Seminare

03. Juni 2024, Mo.
Rund um die Geburt
Lernen Sie unsere Geburtshilfe kennen  Details
10. Juni 2024, Mo.
Gutartige Erkrankungen der Gebärmutter:
Endometriose, Myome  Details

Patientengrüße

Nutzen Sie unseren Patientengruß-Service, um schnell und unkompliziert einem Patienten in unserem Krankenhaus einen Gruß zukommen zu lassen.

Seite aufrufen

Ärzte-Newsletter

Informationen für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Seite aufrufen

Gesundheitszentrum Johanneum

Seite aufrufen