„Schwarzer Tag für das Johanneum“

Stiftung kritisiert Förderzusage von einer Million Euro als zu gering

Quelle: Wildeshauser Zeitung, vom 07.07.2021, Autor: Dierk Rohdenburg

Wildeshausen – Als „schwarzen Tag“ und „schweren Rückschlag“ für das Johanneum in seinen Bemühungen, den Krankenhausstandort Wildeshausen zukunftsfähig aufzustellen, bezeichnet Johanneums-Verwaltungsdirektor Hubert Bartelt die Empfehlung des Finanzausschusses der Stadt Wildeshausen, eine Million statt der gewünschten zwei Millionen Euro als städtischen Anteil ab 2023 in vier Raten zur Verfügung zu stellen. „Wir erleben ein unwürdiges Schachern auf Kosten der medizinischen Versorgung“, so Bartelt. Nach den aktuellen Berechnungen müsste das Johanneum, die Entscheidung des Landkreises Oldenburg über einen Investitionszuschuss in Höhe von 3,44 Millionen Euro eingerechnet, aus eigener Kraft rund 50 Prozent der Finanzierungslücke von 8,3 Millionen Euro tragen. Das beschädige die Wettbewerbsfähigkeit des Krankenhauses enorm, erklärt Bartelt.

Herbert Weitz, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Johanneum als Trägerin des Krankenhauses, betont, dass es nicht einfach um eine Erweiterung der Einrichtung geht. „Wir müssen den langfristigen Bestand sichern“, sagt er. Aktuell sei die Intensivstation immer wieder überlastet, sodass sich das Krankenhaus aus der Notfallversorgung abmelden müsse. Das sei nicht akzeptabel. „Wir müssen mehr Leistung erbringen können“, so Weitz, der nach einer Sondersitzung des Kuratoriums am Montagabend deutlich macht: „Wir können keine Abstriche bei der Planung machen. Damit würden wir uns die Geschäftsgrundlagen entziehen.“ Er hoffe, so Weitz, dass der neu gewählte Rat weitere Mittel bewillige, denn das Geld müsse erst bis zum Jahr 2025/2026 fließen. „Wir benötigen aber die Zusage.“

Nach Angaben des Johanneums liegt der Zuschussantrag über ursprünglich 2,5 Millionen Euro seit zwei Jahren bei der Stadt. Herausgekommen sei nun ein „fauler Kompromiss“. Das Kuratorium zeigt sich auch verärgert über den CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Sasse, der sich noch vor wenigen Wochen öffentlich zur notwendigen Förderung des Krankenhauses bekannt und nun geschwiegen habe. „Nach einem Schlingerkurs kommt jetzt der Rückzieher“, heißt es nach der Sitzung.

Enttäuscht sind Weitz und Bartelt auch darüber, dass der wirtschaftliche Nutzen des Johanneums für Wildeshausen nicht erkannt werde. „Wir erhalten von allen Seiten Rückenwind. Nur die Stadt ist der Bremser“, so Bartelt. „Die Wirtschaft bekommt durch uns Aufträge in Höhe von 38 Millionen Euro. Ebenso ist die Zahl der am Johanneum vorgehaltenen Arbeitsplätze in den zurückliegenden Jahren auf 600 angestiegen.“ Das bringe bei einem kommunalen Anteil von 15 Prozent und dem Abzug eines Anteils von pendelnden Arbeitskräften rund 540 000 Euro Steuereinnahmen jährlich für die Stadt.

Nach Abschluss der Erweiterungsmaßnahme soll die Zahl der Beschäftigten um rund 200 steigen. Wildeshausen könne mit jährlichen Steuermehreinnahmen von rund einer Viertelmillionen Euro rechnen.

Seit Jahrzehnten, so Weitz, habe die Stadt keinerlei Investitionen für die Sicherstellung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung seiner Bürger geleistet und doch nachhaltig vom Johanneum profitiert. Für die kommenden Jahre, so Weitz, glaube er an eine bessere Finanzlage der Stadt. Deswegen erhoffe man sich die „freiwillige Leistung“. Gleichzeitig wolle man mit einem strengen Kostencontrolling erreichen, dass die Baukosten nach Möglichkeit nicht steigen. Abschließend empfiehlt Weitz einen Blick in die Nachbarregionen: „Diese machen es vor und unterstützen ihre Krankenhäuser seit Jahren nachhaltig in der Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bürger.“ dr

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