WILDESHAUSEN. (ing) Fast ein Vierteljahrhundert hat er sich für die Entwicklung des Krankenhauses Johanneum eingesetzt: „Es war mir eine Ehre, die Zukunft dieses Hauses mitzugestalten“, sagte Rudolf Dohle am Dienstagvormittag bei seiner Verabschiedung aus dem Kuratorium der Stiftung Johanneum. Der 72-Jährige war 23 Jahre Mitglied des fünfköpfigen Gremiums, das die gemeinnützige Stiftung vertritt und verwaltet. Neben dem Krankenhaus gehören das Pflegezentrum Johanneum, das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) sowie die Kindergärten Johanneum und Knaggerei zu den Einrichtungen unter dem Dach der Stiftung.
Fünf Mitglieder
Die Nachfolge für Rudolf Dohle hat das Kuratorium bereits einvernehmlich geklärt: Der Wildeshauser Rechtsanwalt und Notar Dr. Volker Pickart wurde für vier Jahre in das Ehrenamt gewählt. Weiterhin gehören dem Kuratorium der Vorsitzende Herbert Weitz, sein Stellvertreter Martin Kossen, der Pfarrer der kath. Kirchengemeinde St. Peter, Ludger Brock, und Dr. Matthias Peiler an.
Bauarbeiten beginnen
Volker Pickart musste nicht lange darüber nachdenken, ob er die Aufgabe annimmt: „Als Wildeshauser liegt mir das Krankenhaus besonders am Herzen“, sagte der 49-Jährige. „Es ist ein Aushängeschild für die Stadt“. Er bescheinigte dem Johanneum, auf das er von seiner gegenüberliegenden Kanzlei aus jeden Tag schaue, „eine außerordentliche Entwicklung, die ihresgleichen sucht“.
An dieser Entwicklung kann Pickart nun selber entscheidend mitwirken. Die kommenden Jahre werden für das Johanneum sehr dynamisch verlaufen. Die Bauarbeiten zur Erweiterung und Modernisierung des bald 150 Jahre alten Krankenhauses haben vor einer Woche begonnen. Derzeit laufen Tiefbauarbeiten hinter dem Bettenhaus-Ost, das als erster Gebäudeteil erneuert wird. Hier entstehen neue Patientenzimmer und im ersten Obergeschoss eine geriatrische Abteilung mit 25 Betten. Kuratoriums-Vorsitzender Weitz und Verwaltungsdirektor Hubert Bartelt hoffen auf eine Fertigstellung dieses Teils bis Ende 2023.
Parallel sollen bis dahin schon die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt starten, der insbesondere eine Erweiterung der Intensivstation von derzeit fünf auf 18 Betten vorsieht. „Damit werden wir ganz andere Handlungsspielräume haben“, sagte Weitz. Im dritten Abschnitt werden dann zwei neue OP-Säle gebaut. Bartelt rechnet mit einer Gesamtbauzeit von viereinhalb bis fünf Jahren.
Steigende Kosten?
Bei den Baukosten, die bisher mit 37,5 Millionen Euro angesetzt sind, mögen Weitz und Bartelt trotz intensiven Controllings eine Erhöhung wegen der enormen Preissteigerungen nicht ausschließen. „Zur Finanzierung werden wir sicher im Laufe der nächsten Jahre noch einmal Wünsche äußern“, kündigte der Kuratoriums-Vorsitzende an. Vom Land sei bereits signalisiert worden, dass bei der öffentlichen Förderung den gestiegenen Baustoffpreisen Rechnung getragen werden müsse.