Politik will Klinik-Ausbau fördern

Johanneum: Erweiterung für 37,8 Millionen Euro / Kritik am Anteil der Stiftung

Quelle: Wildeshauser Zeitung, vom 21.06.2019, Autor: Ove Bornholt
In den farbigen Bereichen sind Arbeiten geplant. Das Bettenhaus (rechts unten) soll erweitert, die Notfallstrukturen (links oben) umstrukturiert werden. Ganz neu errichtet werden soll ein Gebäude (Mitte), um den Operationssaal zu erweitern. Grafik: Johanneum

Wildeshausen – Die Stiftung Johanneum, Träger des gleichnamigen Krankenhauses, hat am Donnerstagabend im Finanzausschuss erstmals öffentlich erklärt, wie viel Geld sie zum 37,8 Millionen Euro teuren geplanten Ausbau der Klinik in Wildeshausen beisteuern will: Es sind 2,8 Millionen Euro. Die Stadt Wildeshausen und der Landkreis Oldenburg sollen zusammen 5,5 Millionen Euro zuschießen, wenn es nach dem Johanneum geht. Das Land hatte, wie berichtet, 29,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Der Kreis hatte sich grundsätzlich bereit erklärt, einen Teil zu den fehlenden 8,3 Millionen Euro beizutragen.

Der Ausschuss votierte einstimmig dafür, die Baumaßnahmen dem Grunde nach finanziell zu unterstützen. Auch, weil das Projekt von allen Seiten begrüßt wurde. Die konkrete Zuschusshöhe soll im Zuge der Haushaltsberatungen und in Zusammenarbeit mit dem Landkreis ermittelt werden. Das heißt: Die Politik entscheidet später, wie viel Geld die Stadt tatsächlich bereitstellt. Der Einigkeit zum Trotz war so manchem Politiker der Anteil des Johanneums an der Finanzierung zu klein.

Inwieweit die Stiftung denn bereit sei, sich weiter zu engagieren, wollte Matthias Kluck (SPD) wissen. Man müsse Kredite aufnehmen und habe das Geld nicht auf der hohen Kante liegen, vermied Johanneum-Verwaltungsdirektor Hubert Bartelt eine direkte Antwort. „Ein Rucksack von 8,3 Millionen Euro wäre für uns nicht möglich“, sagte er und verwies darauf, dass zwei Drittel der niedersächsischen Krankenhäuser Verluste machen würden.

„Ich bin irritiert, dass keine Rückstellungen gebildet wurden“, meinte Rainer Kolloge (UWG), der bedauerte, dass das hohe Ansehen des Krankenhauses wegen finanzieller Zwänge der Stadt nicht in Euro umgemünzt werden könnte. Manfred Rebensburg (Grüne) bohrte weiter: Der Landkreis zahle doch jährlich um die 1,5 Millionen Euro ans Land für Krankenhaus-Investitionen. Während der vergangenen zehn, 15 Jahre hätten der Kreis und auch die Kommunen über die Kreisumlage schon viel Geld bezahlt. „Und jetzt sollen wir zusätzlich was machen?“, beschwerte sich der Ratsherr. Wildeshausen sei hoch verschuldet und habe viele Investitionen vor der Brust. „Sehen Sie eine Möglichkeit, unseren Anteil an der Finanzierung des Umbaus erheblich zu senken?“, richtete sich Rebensburg an Bartelt.

Der Verwaltungsdirektor ignorierte die Frage und meinte stattdessen: „Die Kommunen müssen sich entscheiden, wie viel ihnen ein sorgenfreies Krankenhaus wert ist.“ Das Johanneum habe in den vergangenen Jahren keine Zuschüsse zu den Betriebskosten erhalten wie kommunale Kliniken. Stattdessen hätten Mitarbeiter in wirtschaftlich schwierigen Zeiten jahrelang auf ihr Weihnachtsgeld verzichtet. Er hoffe jetzt auf „einen großen Schluck aus der Pulle“, um die Unruhe in der Belegschaft einzudämmen. In seinem vorangegangen Vortrag hatte Bartelt deutlich gemacht, dass das Krankenhaus Johanneum wachsen müsse. In vier Jahren sollen unter anderem die Intensivstation neu gebaut und die OP-Abteilung umstrukturiert werden. Bürgermeister Jens Kuraschinski warb um Unterstützung für die Pläne der Klinik. Gleichwohl gelte es angesichts der Investitionen, die die Stadt auf dem Zettel habe (Freibad, Entlastungsstraße, Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme), genau abzuwägen. Auch Stephan Rollié und Jens-Peter Hennken (beide CDW) bezogen Position für eine Förderung. „Wenn wir nichts investieren, gehen wir im Wettbewerb mit anderen Krankenhäusern unter“, so Hennken. bor

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