Pandemie: Johanneum weitet Maßnahmen-Konzept aus

Seit Donnerstag gelangen Patienten durch das Vorsichtungszelt ins Krankenhaus Johanneum.
Aufbau des Vorsichtungszeltes am Mittwoch.


Die Entwicklung der Ausweitung der Corona-Pandemie in der Region scharf im Blick, haben sich bereits in der zurückliegenden Woche das Krankenhaus Johanneum und das Gesundheitsamt des Landkreises Oldenburg in engem Austausch über mögliche Szenarien beraten und sich Anfang der Woche auf weitere Maßnahmen verständigt. Am Mittwoch wurde ein beheiztes Vorsichtungszelt als Schleuse vor dem Haupteingang des Wildeshauser Krankenhauses an der Feldstraße aufgestellt. „Wir bereiten uns im Rahmen unseres Infektionsmanagements intensiv auf einen Anstieg an Patienten mit COVID-19-Infektion vor. Mit der vorgelagerten Schleuse erhalten wir in unserer zentral gelegenen Notaufnahme mehr Platz und können die sich bislang kreuzenden Wege unterschiedlicher Patientengruppen konsequenter voneinander trennen“, erklärt Hubert Bartelt, Verwaltungsdirektor des Krankenhauses Johanneum.

Das Zelt ist mit fünf Kabinen ausgestattet, in denen die Aufnahmegespräche samt Basismaßnahmen wie Anamnese oder Fiebermessen durchgeführt werden. „Anschließend wird über die Notwendigkeit und Art der Behandlung im Krankenhaus entschieden“, erläutert Bartelt weiter. „Patienten, die als COVID-19-Verdachtsfälle eingestuft werden, gelangen dann über eine gesonderte Wegeleitung in die eigens bereitgestellten Untersuchungsräume. So werden sowohl unser Personal als auch der Verbrauch von Corona-relevantem Material zielgerichtet und schonend eingesetzt.“

Mit dieser Maßnahme wird die räumlich inmitten der Zentralen Notaufnahme (ZNA) gelegene ambulante Aufnahme stark entlastet. Zudem schafft das Vorsichtungszelt die Voraussetzung für weitere räumliche Umschichtungen, die wiederum eine Ausweitung der Beatmungsplätze ermöglichen. „Wir stehen in engem Austausch und haben die Lage eingehend erörtert“, so Dr. Leonhard Hamschmidt, Ärztlicher Leiter des Gesundheitsamtes. „Die Errichtung einer derartigen Schleuse ermöglicht es, die Strukturen des Krankenhauses Johanneum optimal für die bevorstehenden Aufgaben zu nutzen.“ Bartelt: „Schon seit Beginn des Corona-Ausbruchs in Deutschland haben wir Patienten mit Corona-Verdacht in einem separaten Bereich isoliert. Wir müssen leider davon ausgehen, dass diese Anzahl der Patienten steigen wird. Unser Ziel ist es, das Krankenhaus bestmöglich hierauf vorzubereiten und in dieser Krise handlungsfähig zu bleiben.“ Er weist darauf hin, dass die Geburtshilfe und die allgemeine Notfallversorgung für die Region selbstverständlich wie gewohnt weiterlaufen werden.

Das Vorsichtungszelt wird werktäglich je nach Patientenaufkommen tagsüber genutzt. In den Abendstunden und nachts sowie sonntags ist das Krankenhauses direkt über den Haupteingang mit einer Einlass-Klingel zu betreten.

In der zurückliegenden Woche hatte das Krankenhaus Johanneum bereits seinen Normalbetrieb zurückgefahren, elektive Operationen - soweit vertretbar - abgesagt und seine Raum- und Personalkapazitäten angepasst. Ein Schulungsprogramm bereitet im pflegerischen und ärztlichen Bereich gezielt auf die fachlichen Anforderungen zusätzlicher Beatmungskapazitäten vor. Die Zahl der Intensivbetten wurde von fünf auf elf mehr als verdoppelt, um zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen, und eine periphere Station ist komplett zu einer Isolierstation umfunktioniert worden. „Je nach Bedarf können auch weitere Stationen folgen“, so Bartelt.

Das gesamte Maßnahmen-Konzept am Krankenhaus Johanneum schaffe die Voraussetzung für eine bestmögliche Versorgung der Patienten sowie für die höchstmögliche Sicherheit von Patienten und Krankenhausmitarbeitern in Zeiten dieser pandemischen Krise, sind sich Bartelt und Dr. Hamschmidt einig.

 

Nach wie vor gilt:

Bei Symptomen ist das zu tun:
Bei Symptomen und dem Verdacht, mit dem Corona-Virus (Covid-19) infiziert zu sein: Bleiben Sie bitte zu Hause und melden Sie sich telefonisch bei Ihrer Hausärztin / Ihrem Hausarzt oder rufen Sie unter Tel. 116 117 den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst an.
So wird alles getan, um eine tatsächliche Infektion Ihrer Person mit Covid-19 festzustellen und  um entsprechende weitere Schritte einzuleiten. 
Der größte Teil der Infektionen mit Covid-19 verläuft nicht schwerwiegend und kann zu Hause auskuriert werden. Die Ärztinnen und Ärzte, die Sie vor Ort betreuen, entscheiden, ob die Einweisung ins Krankenhaus notwendig ist. Krankenhäuser sind Patientinnen und Patienten mit schweren Verläufen vorbehalten.

Wichtig:
Gehen Sie also zur Infektionsabklärung nicht direkt ins Krankenhaus / nicht direkt in die Notaufnahme!
Es geht darum, ein unkontrolliertes Verbreiten des Virus' im Krankenhaus zu verhindern, damit Patientinnen und Patienten, die durch andere Erkrankungen geschwächt sind, aber auch das Krankenhauspersonal möglichst gut geschützt werden können.

Besuche im Krankenhaus Johanneum sind auf behördliche Anordnung derzeit untersagt!

Weiterführende Informationen
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), des Robert-Koch-Instituts und des Landkreises Oldenburg zum Herunterladen:
Link Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Infektionsschutz
Link Robert Koch Institut
Link Gesundheitsamt Landkreis Oldenburg

Artikel eingefügt am 25.03.2020

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Ärztlicher Bereitschaftsdienst

der Kassenärztlichen Vereinigung Telefon 116 117

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