Abschied nach 135 Jahren - Ordensschwestern verlassen das Krankenhaus Johanneum

© Stefan Idel

In einem Festakt hat die Stiftung Johanneum von den beiden Ordensschwestern - Sr. Elisabeth Brinkmann und Sr. Margit Raab - der Franziskanerinnen von Salzkotten Abschied genommen. Nach 135 Jahren beendet der Orden seine Tätigkeit im Krankenhaus Johanneum. Ihre Verbindung zu Wildeshausen und den pflegebedürftigen Menschen hier ist älter als das Krankenhaus Johanneum selbst: Denn längst bevor der Bau des Hospitals seinerzeit durch eine Lotterie erst möglich gemacht wurde, leisteten die Franziskanerinnen aus dem Mutterhaus in Salzkotten hier schon ihren Dienst am Nächsten. Am Mittwoch, 8. Oktober, geht diese fast 135 Jahre währende Ära zu Ende – die beiden letzten Ordensvertreterinnen in der Wittekind-stadt, Schwester Elisabeth Brinkmann und Schwester Margit Raab, wurden mit einem Festgottesdienst und einem Festakt im Krankenhaus Johanneum feierlich verabschiedet. Den Zeitpunkt des Abschieds und der Rückkehr in ihre Ordensgemeinschaft haben die beiden selbst bestimmt: ihrem Wunsch entsprechend, ist es der 135. Jahrestag der Franziskanerinnen in Wildeshausen. „Den Schwestern ist es unter anderem zu verdanken, dass während ihres Wirkens der christliche Gedanke auf den Klinikfluren nicht nur deutlich sichtbar, sondern auch stets spürbar war“, würdigte Pfarrer Holger Kintzinger, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Johanneum die Arbeit des Ordens: 20 Jahre lang begleitete Schwester Margit im Johanneum sterbenskranke Menschen und Schwester Elisabeth übernahm von 1993 bis 1998 die Pflegedienstleitung und half bei der Umgestaltung zum Gesund-heitszentrum mit. Die beiden haben in dieser Zeit die Dankbarkeit und Sympathien vieler Patienten und Mitarbeiter sowie der Krankenhausleitung gewonnen. Aber auch außerhalb des Johanneums haben die Franziskanerinnen ihren Glauben aktiv in der Pfarrgemeinde oder bei gesellschaftlichen Anlässen in Wildeshausen gelebt. „Die Schwestern werden eine Lücke hinterlassen. Aber die Verbindung mag zu Ende gehen, es bleibt die Verbundenheit“, war Verwaltungsdirektor Hubert Bartelt sicher. Und so haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Johanneums den Festgottesdienst als Ausdruck ihrer persönlichen Wertschätzung mitgestaltet. Pfarrer Holger Kintzinger, Pfarrer Heinz-Werner Bittner und Pfarrer i. R. Heinz Holtmann haben ihn zelebriert. Zu der Feier war auch die Provinzoberin der Kongregation der Franziskanerinnen von Salzkotten, Schwester M. Hildegarde Voß, anwesend. Neben einem Grußwort von Bürgermeister Dr. Kian Shahidi würdigte auch der ehemalige Pfarrer Holtmann in seinem Festvortrag den Einsatz des Ordens mit einem Rückblick auf „135 Jahre Arbeit der Franziskanerinnen von Salzkotten in Wildeshausen“. Die Verabschiedung der beiden letzten Ordensschwestern durch das Krankenhauskuratorium beendet auch einen Abschnitt der Wildeshauser Stadtgeschichte. Laut Chronik waren die beiden ersten Franziskanerschwestern 1873 auf Bitten von Wildeshauser Bürgern aus dem benachbarten Twistringer Krankenhaus in die Wittekindstadt gekommen, um die Kranken in deren Privathäusern zu pflegen. Neben den 20 Reichstalern, die jährlich pro Schwester an das Mutterhaus zu entrichten waren, und einer eigenen Unterkunft war auch der Bau eines Hospitals, um die Hauptaufgabe der Schwestern – die Krankenpflege – sicherzustellen, eine Voraussetzung für deren Tätigkeit. „Insofern ist es ja ein Stück weit auch ihr Verdienst, dass in Wildeshausen seinerzeit überhaupt ein Krankenhaus errichtet wurde. 135 Jahre haben sie dort kranke Menschen gepflegt und christlichen Beistand geleistet. Der Dank vieler Patienten, aber auch der Mitarbeiter und der Krankenhausleitung ist ihnen immer sicher“, so Bartelt.

Artikel eingefügt am 08.10.2008

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