Über den Bauchnabel zur (fast) narbenfreien Gallen-OP

© Dierk Rhodenburg

Wer Gallensteine hat, der kann sie heutzutage in der Regel samt Gallenblase in einem minimal-invasiven Operationsverfahren, das auch als Schlüssellochtechnik bekannt ist, durch mehrere kleine Schnitte entfernen lassen. Die Chirurgie des Krankenhauses Johanneum in Wildeshausen arbeitet neuerdings bei einer Entfernung der Gallenblase (medizinisch Cholecystektomie genannt) aber bereits noch fortschrittlicher. Denn der rasanten medizinischen Entwicklung sei Dank, dass selbst diese äußerlich erkennbaren Narben vermieden werden können: Der Weg zur Gallenblase führt künftig durch den Bauchnabel. Wie das funktioniert, erklärt Dr. Hans-Jürgen Herrmann, Chefarzt der Chirurgie: „Mit einem einzigen Spezialtrokar, der durch den Bauchnabel in den Bauchraum eingebracht wird, wird unter Zuhilfenahme weiterer Spezialinstrumente die Gallenblase mitsamt der darin befindlichen Steine freipräpariert und aus ihren anatomischen Verbindungen gelöst. Danach wird sie durch genau die gleiche Nabelöffnung entfernt, durch welche die Präparation erfolgte. Die Bauchwanderöffnung wird, wie der Bauchnabel selber durch Naht, verschlossen, die Hautnarbe verschwindet praktisch unsichtbar in der Tiefe des Nabels.“ Chefarzt Dr. Herrmann und sein Team haben inzwischen zahlreiche Patienten nach der vorgestellten Methode erfolgreich operiert. Das Ziel der beschriebenen, (fast) narbenfreien Gallen-OP lässt sich nach Auskunft des Mediziners bei der Mehrzahl der Patienten problemlos verwirklichen. Lediglich in Einzelfällen könnten besondere anatomische oder individuelle Faktoren zusätzliche Schnitte erforderlich machen. Für die Patienten bringe das neue Verfahren große Vorteile mit sich: Neben dem ästhetischen Faktor, spricht auch der kürzere stationäre Aufenthalt durch eine schnellere Heilung und ein verminderter Nachsorgeaufwand für die neue Technik, die in der Medizin SILS (S ingle I ncision L aparoscopie S urgery) genannt wird. Laut Dr. Herrmann biete es darüber hinaus auch die Möglichkeit, die Zugangsweise auch auf andere minimal-invasiv durchgeführte Operationen zu erweitern. „Dann können auch Patienten davon profitieren, die beispielsweise am Magen, Blinddarm oder am Darm allgemein operiert werden müssen.“

Artikel eingefügt am 11.12.2009

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