Am 20. Juni 2010 erfolgte die erstmalige Implantation eines implantierbaren Kardiowärter-/Defibrillators im Krankenhaus Johanneum. Herr Dr. Falk Theil, neuer internistischer Chefarzt und langjährig erfahrener Kardiologe hat diese Methode in das Krankenhaus Johanneum mitgebracht und setzte dieses Verfahren erstmalig auch in Wildeshausen ein. Dieses Spezialaggregat dient dazu, den plötzlichen Herztod zu verhindern. Der plötzliche Herztod ist ein medizinisches Fachausdruck für einen plötzlich oder unerwartet eintretenden Tod auf Grund einer Herzfehlfunktion. Dabei führt zumeist ein anhaltendes Kammerflimmern oder anhaltende Kammertachykardie zum Herzstillstand. Der implantierte Defibrillator ist dabei in der Lage, bösartigen, prinzipiell tödlichen Kammerrhythmusstörungen zu erkennen, zunächst durch Überstimulation zu behandeln. Dabei gibt das Gerät Schrittmacherimpulse ab, die schneller als die Rhythmusstörung sind, um sie zu „überfahren“ und damit zu beenden. Gelingt dies nicht, ist das System in der Lage, eine Defibrillation durchzuführen und die tödliche Rhythmusstörung zu beenden. Indiziert ist der Eingriff bei Patienten mit hochgradig eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens, abgelaufenem Herzinfarkt oder schweren Herzmuskelerkrankungen. Der 79 jährige Patient erhielt dieses Aggregat auf Grund einer schweren Herzmuskelerkrankung und gefährlichen Herzrhythmusstörungen. Der Eingriff wurde gut überstanden, so dass am Wochenende die Entlassung in die weitere ambulante Betreuung erfolgen konnte.
Artikel eingefügt am 28.07.2010