Medizinische Hilfe für Amer und Arafat

Arafat (r.) und Amer mit Dr. Hans-Jürgen Hermann und den Pflegern Souraya Debbeler und Ralf Tabeling.

Wildeshausen - WILDESHAUSEN (dr) • Heute geht der Flieger für Arafat (11) und Amer (10) in die Heimat. Von Frankfurt aus fliegen sie zu ihren Eltern in den Jemen. Weitgehend geheilt. Am 22. Januar waren die Jungs mit schmerzhafter chronischer Osteomyelitis im Krankenhaus Johanneum angekommen. Bereits zum zehnten Mal wurden erkrankte Kinder in der Kreisstadt kostenlos behandelt. Dabei konnte das Johanneum in diesem Fall auch auf Hilfe durch die Radiologie in Vechta und von Kinderarzt Dr. Thomas Rose aus Wildeshausen zählen. Immer wieder werden Kinder durch das „Hammer Forum“ aus krisengeschüttelten Regionen der Erde nach Deutschland vermittelt, wo professionelle Hilfe ermöglicht wird. Das „Hammer Forum“ hat im Jemen eine Praxis, die weithin bekannt ist. Ein Mediziner prüft vor Ort, welche Kinder nicht im Land behandelt und geheilt werden können, dann wird die Ausreise organisiert. Wie bei Arafat, der in der Heimat drei Brüder und zwei Schwestern hat. Eine Schwester war mit elf Jahren an Atemstillstand verstorben. Die Familie lebt im Jemen in ärmlichen Verhältnissen. Arafats Vater ist Khatverkäufer und nahm seinen Sohn mit auf die kilometerweiten Handelswege. Dabei verspürte der Junge Schmerzen im Unterschenkel. Schließlich wurde bei ihm eine bakterielle Erkrankung im Muskel diagnostiziert. Bei Amer lässt sich keine direkte Ursache für die Erkrankung finden. Der Junge, der zu Hause zwei Brüder und eine Schwester hat und dessen Vater Lehrer ist, erzählte, dass zwei Männer ihn mit dem „bösen Blick“ angesehen hätten. Am Tag darauf sei die Entzündung am Unterarm aufgetreten. Zwei Operationen im Jemen halfen nicht. Deshalb wurde er nach Deutschland gebracht. Im Johanneum kümmerten sich die Mitarbeiter von Station 3 intensiv um die Kinder und besorgten Spielzeug und Kleidung. Schwester Souraya Debbeler, gebürtig im Libanon, näherte sich den Jungs in arabischer Sprache und nahm sie am Wochenende auch mit nach Hause. Unter der medizinischen Leitung von Dr. Hans-Jürgen Hermann wurden die Kinder jeweils dreimal operiert. „Wir mussten den Entzündungsbereich säubern und den Entzündungsherd sanieren.“ Mit Hilfe von Antibiotika sei die bakterielle Eiterung im Knochen und in der Markhöhle beseitigt worden. Eine Heilung sei sehr langwierig. Deshalb würde den Kindern auch noch Antibiotika für die kommenden sechs Wochen mitgegeben. Mit im Gepäck haben Arafat und Amer heute auch zwei nagelneue Fußbälle, die Schwester Debbeler ihnen gestern schenkte. Beide freuen sich sehr darauf, ihre Eltern wiederzusehen. „Arafat hat jeden Tag geweint vor Heimweh“, erzählte Debbeler. Aber er habe auch sehr viel Spaß gehabt. Nun sollen sie möglichst unkompliziert wieder in ihr altes Leben zurückkehren und komplett gesund werden.

Artikel eingefügt am 02.03.2011

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