Dr. Nils H. Goecke, seit 01. Juli neuer Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, lockte gestern Abend zahlreiche Zuhörer ins Café Johanneum. Thema des Patientenvortrags: aktuelle Behandlungsmöglichkeiten bei Hüftproblemen. Der Experte spann einen Bogen von Problemursachen über nicht operative Behandlungen, den gelenkerhaltenden Operationen bis hin zu den gelenkersetzenden Eingriffen. Als häufige Ursache für Arthrose im Erwachsenenalter gilt die Hüftdysplasie des Säuglings. Aufgrund der Ultraschalluntersuchung bei der U3 kann diese seit 1996 früh erkannt und meist ohne Operation mit der Spreizschiene behandelt werden. Kommt es dennoch zu Formveränderungen mit Arthrosegefahr, können gelenkerhaltende Eingriffe an der Hüfte und dem Becken eine Prothese vermeiden. Eine geeignete Methode ist auch die Spiegelung des Hüftgelenkes. Ist eine manifeste Arthrose mit Verschleiß des Gelenkknorpels und Bewegungseinschränkung mit begleitender Schmerzsymptomatik eingetreten, wird ein Gelenkersatz notwendig. Die zementfreie Pro-these gilt dabei heute als der Goldstandard. Bei jungen Patienten mit guter Knochensubstanz sind Kurzschaftprothesen eine Möglichkeit des Hüftgelenkersatzes. Sie können den Knochen noch mehr schonen. Zusätzlich kann mit neuen Materialien, wie der Keramik/Keramik-Gleitpaarung, eine längere Lebensdauer der Prothese erreicht werden, da weniger Abrieb entsteht. Dabei führt der neue Chefarzt Dr. Goecke seit 2004 eine Gewebe- und knochenschonende minimal-invasive Operations-technik durch, die er mit Prof. Gerhard P. Lenz im DIAKO Bremen eingeführt hat und jetzt im Johanneum etabliert. Im Anschluss an den Vortrag stand Goecke einer großen Zahl interessierter Zuhörer Rede und Antwort.
Artikel eingefügt am 08.09.2011
